Impulsvortrag von Prof. Dr. Miriam Kehne „Wissenstransfer studentischer Gesundheitkompetenzen: was funktioniert wie und mit wem?“

Impulsvortrag von Prof. Dr. Miriam Kehne „Wissenstransfer studentischer Gesundheitkompetenzen: was funktioniert wie und mit wem?“

Prof. Dr. Miriam Kehne vermittelte in Ihrem Impulsvortrag Methoden zur erfolgreichen Übertragung von Gesundheitskompetenzen in praktische Anwendungsfelder. Sie betonte, dass dieser Transfer ein wechselseitiger Prozess ist, der auf dem Austausch und der Integration unterschiedlicher Wissensarten beruht. Eine evidenzbasierte Orientierung dient dabei als Qualitätsmerkmal, um sicherzustellen, dass die vermittelten Gesundheitskompetenzen auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

Im Besslab, einer wissenschaftlichen Einrichtung an der Universität Paderborn, wurde intensiv untersucht, welche Schnittstellen und Unterschiede zwischen den Gesundheitskompetenzen von Studierenden und denen in betrieblichen Kontexten bestehen. Zur Überbrückung der Kluft zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischer Anwendung hat das Besslab einen sogenannten dritten Raum geschaffen, der als Plattform für das studentische und universitäre Gesundheitsmanagement dient.

Der Transferansatz des Besslabs gliedert sich in drei aufeinanderfolgende Phasen:

Netzwerkbildung, Kommunikationsaufbau und Analyse: In dieser ersten Phase werden Netzwerke aufgebaut und Kommunikationsstrukturen etabliert, die den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis fördern. Eine gründliche Analyse der aktuellen Situation bildet die Grundlage für die weiteren Schritte. Dabei werden sowohl die Bedürfnisse der Studierenden als auch die Anforderungen der betrieblichen Gesundheitskompetenzen erfasst.

Entwicklung praktischer Lösungsansätze: Auf Basis der in der ersten Phase gewonnenen Erkenntnisse werden praktische und umsetzbare Lösungsansätze entwickelt. Diese Ansätze sind darauf ausgerichtet, die identifizierten Bedürfnisse und Herausforderungen direkt anzugehen und dabei wissenschaftliche Erkenntnisse in praxisnahe Maßnahmen zu überführen.

Implementierung, Verankerung und Verbreitung: In der finalen Phase werden die entwickelten Lösungsansätze implementiert und fest in den organisatorischen Strukturen verankert. Eine umfangreiche Verbreitung der Maßnahmen stellt sicher, dass die Gesundheitskompetenzen nachhaltig in der Praxis angewendet und weiterentwickelt werden.

Um diesen Transferprozess erfolgreich zu gestalten, müssen mehrere Transferdimensionen berücksichtigt werden:

• Kommunikation: Ein effektiver Austausch zwischen allen Beteiligten ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und eine gemeinsame Zielorientierung zu gewährleisten.

• Partizipation: Die Einbeziehung aller relevanten Akteur:innen, einschließlich der Studierenden und Mitarbeiter:innen, fördert die Akzeptanz und trägt zur erfolgreichen Umsetzung der Maßnahmen bei.

• Praktikabilität: Die entwickelten Lösungsansätze müssen praktikabel und in der täglichen Praxis umsetzbar sein, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten.

• Kontextbezug: Maßnahmen müssen an die spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen des jeweiligen Umfelds angepasst werden, um ihre Relevanz und Effektivität zu maximieren.

• Ergebnisse: Der Fokus auf messbare und nachhaltige Ergebnisse ist entscheidend, um den Erfolg der Maßnahmen zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.

Durch diesen strukturierten und wissenschaftlich fundierten Ansatz soll sichergestellt werden, dass Gesundheitskompetenzen effektiv in die Praxis übertragen und langfristig etabliert werden. Prof. Dr. Miriam Kehne betonte die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis, um den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt erfolgreich begegnen zu können.

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